Ursachen für leistungsmindernden Biß

Ursachen für den lesitungsmindernden Biß

Bißstörungen und Ihre Ursachen

Unser Kopf ist eine Schaltzentrale für den gesamten Körper. Er verfügt über eine stark überdurchschnittliche Nerv- und Gefäßdichte und Vernetzung. Unser Kausystem mit seinem, in allen drei Raumrichtungen beweglichen Unterkiefer ist multifunktionell: Nahrungsaufnahme und -zerkleinerung, Sprachsystem, Mimik und Gestik und Unterkieferpositionierung. Somit scheint es folgerichtig, dass jede Umstellung unseres Bisses, zu einer Haltungsänderung des Rumpfsystems führt.

Ursache 1:  Kein gleichmäßger und gleichzeitiger Zahnkontakt.


Der Hauptgrund hierfür ist zahnärztlicher Natur. Im Laufe des Lebens verändern sich die Zahnflächen sehr häufig durch Füllungen, Kronen, Brücken und auch vor allem durch Kieferorthopädie. Auch die unterschiedliche Oberflächenhärte der zahnärztlichen Materialien führt dazu, dass sich einige Zähne mehr abnutzen als andere und damit in Ihrer Höhe variieren. Zähne sind dabei sehr sensibel und können Höhenunterschiede in  einem Bruchteil von einem Millimeter wahrnehmen.


Folgen für den Biss sind

ungleichmäßiger Biss, unterschiedliche Belastung der Zähne, Entstehung von Zahnhalsdefekten, lokalisierter Zahnfleischrückgang, empfindliche Zahnhälse, seitenungleiche Belastung des Unterkiefers, Kiefergelenksschädigung, Kiefergelenksknacken, in extremen Fällen: Schädigung des Zahnnervs.


Folgen für das Muskel- und Skelettsystem sind

ungleichseitige Ableitung der Kaukräfte, einseitige muskuläre Belastung mit einseitiger Muskelverkürzung, Schulterhochstand, kompensatorischer Beckenschiefstand, langfristig langzeitchronische Beschwerden im Kopf-, Hals- und Rückenbereich.


Ursache 2: Veränderung der gesamten Kiefer-/Bisslage

Der Hauptgrund hierfür ist eine kieferorthopädische Therapie oder ein Trauma (Unfall).

Folgen für den Biss

sind die Diskrepanz zwischen der gewohnheitsmäßigen Bisslage, welche der Körper gern einnehmen würde und der therapeutischen Bisslage (Zwangsbisslage): der Unterkiefer muss somit stetig in einer unnatürlichen Bisslage muskulär gehalten werden. Muskuläre Verspannungen, Entstehung von Zahnhalsdefekten, generalisierter oder lokalisierter Zahnfleischrückgang, empfindliche Zahnhälse, Kiefergelenksschädigung und/oder Kiefergelenksknacken sind die Folgen.


Folgen für das  Muskel- und Skelettsystem 

sind ungleichmäßige Ableitung der Kaukräfte mit Überlastung und Unterlastung einzelner Muskelgruppen (durchaus in symmetrischer Formation), ungleichmäßige muskuläre Belastung mit Muskelverkürzung, Veränderung der Kopfhaltung (Kopfvorhaltung), Rundschultern, langzeitchronische Beschwerden im Kopf-, Hals- und Rückenbereich (insbesondere Kopfschmerzen/Migräne, Tinnitus/Ohrgeräusche, Beschwerden an Hals- und Lendenwirbelsäule).

Ursache 3: Psycho-emotionale Einflüsse

Der Hauptgrund hierfür ist ein psychischer oder emotionaler Belastungszustand, welcher negativer, aber auch positiver Natur sein kann. Ähnlich wie wir dadurch intensiver träumen, beginnen wir auch verstärkt mit den Zähnen zu knirschen oder zu pressen.


Folgen für den Biss:

Abflachen der oberflächlichen Zahnreliefs durch Knirschen oder Abbrechen, Zahnhalsdefekte, empfindliche Zahnhälse, Vorgleiten des Unterkiefers, Kontakt der Frontzähne (normalerweise haben beim normalen Zubeissen die Frontzähne keinen Kontakt), Schädigung der Frontzähne, Kiefergelenksschädigung, Kiefergelenksknacken, langfristig Absinken des Bisses mit hängenden Mundwinkeln und Faltenbildung im Sinne einer negativen Lachlinie


Folgen für das  Muskel- und Skelettsystem:

Langfristig langzeitchronische Beschwerden im Kopf-, Hals- und Rückenbereich durch muskuläre Überlastung, langfristig durch Absinken des Bisses Kopfvorhaltung und Rundschultern.



Ursache 4: Aufsteigende Einflüsse durch Körperfehlhaltung

Der Hauptgrund hierfür sind muskuläre oder skelettale Störungen, welche negativ auf den Biss rückkoppeln.


Folgen für den Biss sind eine Diskrepanz zwischen der gewohnheitsmäßigen Bisslage, welcher der Körper im entspannten Zustand einnehmen würde und der muskulär erzwungenen Bisslage (Zwangsbisslage). 

Der Unterkiefer wird stetig in einer unnatürlichen Bisslage  gehalten, Verstärkung der muskulären Verspannungen (Dominoeffekt), Entstehung von Zahnhalsdefekten, generalisierter oder lokalisierter Zahnfleischrückgang, empfindliche Zahnhälse, Kiefergelenksschädigung, Kiefergelenksknacken.


Folgen für das  Muskel- und Skelettsystem

Langzeitchronische Beschwerden im Kopf-, Hals- und Rückenbereich durch muskuläre Überlastung.

Zu beachten ist, dass ein leistungsmindernder Gebisszustand meistens mehrere der oben genannten Ursachen gleichzeitig aufweist und die einzelnen Ursachen nicht voneinander isoliert betrachtet werden können.

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